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Erziehung: entspannte Hunde Begegnungen

Nichts ist unangenehmer als ein Hund, der an der Leine jeden vorbeikommenden Hund anpöbelt. Schauen wir uns zunächst einmal an, warum manche Hunde vor allem an der Leine nicht umgänglich auf Artgenossen reagieren.

Warum pöbeln Hunde an der Leine?

Für Menschen ist es überhaupt kein Problem, wenn wir frontal auf andere „Artgenossen“ zugehen müssen. Hunde jedoch sehen in dieser frontalen Annäherung eine Konfrontation. In der freien Wildbahn signalisiert ein direkt auf einen anderen Hund zugehendes Tier, dass der Gegner ihm lieber aus dem Weg gehen soll. Und in natürlicher Umgebung würde dein Hund sich vielleicht auch für die Variante „Rückzieher“ entscheiden – wenn da nicht die Leine wäre, die ihn in der Bewegungsfreiheit einschränkt.

Daher ist es überhaupt nicht verwunderlich, dass manche Hunde, je näher sie aufeinander zu gehen, mit aufgestelltem Nackenfell (das ist eine automatische Reaktion, ähnlich wie die menschliche Gänsehaut), Gebell oder unfreundlichem Knurren reagieren und so versuchen, den vermeintlichen Gegner auf Abstand zu halten.

Wir Menschen lassen unseren Begleitern durch eine kurze Leine gar keine Möglichkeit, höflich zu reagieren, erst einmal beschwichtigend am Boden zu schnüffeln und einen großen Bogen zu laufen, um den anderen Hund dann seitlich kennen zu lernen.

Entpsannte Hundebegegnungen ermöglichen

Wie kann ich meinem Hund helfen, angemessen zu reagieren?

Für angemessenes Verhalten bei Hunde Begegnungen brauchen die Tiere eine gewisse Bewegungsfreiheit und etwas Zeit. Verlangsame also zunächst dein Tempo. Wenn dein Hund den anderen freundlich beschwichtigen möchte, indem er ein bisschen am Weg schnüffelt oder sogar den Weg verlassen möchte, um in einem großen Bogen etwas Abstand zu halten – dann lass ihm diese Möglichkeit bitte. Meist findet sich auch in der Stadt eine Möglichkeit, einen kleinen Bogen zu gehen.

Du solltest darauf achten, dass du keine Spannung aufbaust. Lasse die Arme weiterhin locker und drücke sie nicht an den Oberkörper, atme ruhig weiter. Oft verfallen wir in unangenehmen Situationen in Schnappatmung – dein Hund merkt das! Starre den entgegen kommenden Hund nicht an – das würde deinem Hund vermitteln, dass du gegenüber dem entgegenkommenden Hund Spannung aufbauen willst.

Sei deinem Hund stattdessen ein Vorbild und schlendere mit locker hängenden Armen einen kleinen Bogen, während du den Boden oder die Büsche in der Gegen anschaust. Du kannst auch freundlich auf deinen vierbeinigen Begleiter einreden, auf diese Weise atmest du auch automatisch ruhig weiter. Erzähle einfach eine nette Geschichte, der Inhalt ist ja letztlich egal.

Wichtig: Du solltest nicht erst dann zur Seite weichen, wenn dein Hund schon ganz oben auf der Eskalationsleiter angekommen ist. Je nach Hund kann dies schon bei 30 Metern Entfernung der Fall sein. Bereite dich also frühzeitig auf deine entspannenden Maßnahmen und den Bogen vor. So lernt dein Hund, dass du in jedem Fall für den nötigen Höflichkeits-Abstand sorgen wirst.

Was ist, wenn ich nicht ausweichen kann?

Auch wenn es keine Möglichkeit gibt, großräumiger auszuweichen, solltest du doch einen kleinen Bogen Richtung Wegrand machen. Schau auch in dieser Situation auf den Boden und sprich freundlich mit deinem Hund.

Gib dabei keinesfalls Zug auf die Leine. Wenn dein Hund zieht, ist das okay, sollte sich aber mit der Zeit geben. Meist braucht es nur eine Handvoll entspannter Begegnungen dieser Art, bis sich dein Hund merklich entspannt.

Die schwierigen Fälle

Meist reicht die oben genannte Vorgehensweise, um einem Hund entspannte Begegnungen mit Artgenossen zu ermöglichen.

Du kannst von Zeit zu Zeit versuchen, den Bogen etwas kleiner zu machen. Am Ende sollte es reichen, den Bogen lediglich anzudeuten.

Einige Hunde haben noch weitere Probleme und sind daher nicht mit diesen einfachen Maßnahmen zu korrigieren. Vielleicht haben sie ein sogenanntes Leinentrauma erlitten oder sind nicht ausreichend sozialisiert. Schlimmstenfalls richtet sich die Aggression gegen dich als Führende(n).

In diesen schwierigen Fällen musst du in jedem Fall einen erfahrenen Hundetrainer zu Rate ziehen, um die Problematik nicht noch zu verschlimmern.


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