Gassigehen: Das leidige Thema Hundekot
Die Firma Mistkäfer hat aus Hundekot ein Geschäftsmodell gemacht. Und du so?
Nicht immer war es in Deutschland selbstverständlich, dass man beim Gassigehen die Hinterlassenschaften seines vierbeinigen Begleiters entfernt. In den 1970ern gab es hierzu noch keine rechtliche Regelung, Hundekot wurde von Gerichten nicht in allen Fällen als zu beseitigender Abfall angesehen. Aus heutiger Sicht ist es sehr interessant, die Urteilsbegründung des Gerichtes zum Thema zu lesen, lies den entsprechenden Artikel aus der „Zeit online“.
Heute sollte es jedoch selbstverständlich sein, das Hundehäufchen zu entfernen und verantwortungsvoll zu entsorgen.
Mach ein Hundebesitzer steht allerdings auf dem Standpunkt, dass er für das Entfernen des Hundekots ja Hundesteuer an die Gemeinde zahlen würde und daher die Gemeinde die Hinterlassenschaften entsorgen muss? Ist das korrekt?
Hier gibt es ein ganz klares NEIN. Die Hundesteuer ist eine allgemeine Steuer auf das Halten eines Hundes und keine Abfallgebühr für die Hinterlassenschaften des Hundes.
Die Gemeinden als Einnahme-Empfänger sind nicht verpflichtet, Hundehaltern für die Steuern irgendeine Gegenleistung zukommen zu lassen.
Wie hoch sind die Strafen für nicht entsorgten Hundekot?
Die Gemeinden haben hier einen gewissen Spielraum und der wird unterschiedlich genutzt. Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung hat sich hierzu am Beispiel NRW einmal einen Überblick verschafft – die Bußgelder reichen von preisgünstigen 15 Euro in Mühlheim an der Ruhr bis hoch zu 500 Euro im rheinischen Köln.
Fakt ist aber auch, dass es kaum zu Bußgeldverfahren kommt, weil die Übeltäter meist nicht erwischt werden. Abgesehen von dem fehlendem Personal der Ordnungsbehörden werden die viele „faule“ Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihres Hundes brav wegräumen, wenn andere Personen in der Nähe sind.
„Wo kein Kläger, da kein Richter“ – leider gibt es viele Hundehalter, die den Haufen im Schutze der Anonymität nicht wegräumen. In den USA gibt es daher einige Städte, die mit DNA Proben auf Verschmutzer-Jagd gehen.
In Deutschland wurde das im hessischen Lohra angedacht, ist aber letztlich an der fehlenden gesetzlichen Grundlage für eine Zwangs-DNA-Registrierung gescheitert.
Nach wie vor kann es aber sinnvoll sein, Hundekot per DNA zu identifizieren, zum Beispiel um sich als Hundehalter selbst von falschen Anschuldigungen zu befreien. Die Firma Mistkäfer hat aus Hundekot ein Geschäftsmodell gemacht.
Hundekot auf Feldern – okay?
Auch auf landwirtschaftlich genutzten Feldern kann Hundekot zum Problem werden. Experten vermuten, dass durch Hundekot übertragene Bakterien zu vermehrten Fehlgeburten bei Kühen führen können.
Außerdem verweigern Tiere gelegentlich auch durch Hundekot verunreinigtes Heu.
Und ganz ehrlich: Die Vorstellung, dass der leckere frische Spinat, der Weißkohl oder das zum Backen benutzte Mehl schon Kontakt mit Hundekot hatte, ist doch eher ekelerregend.
Daher solltest du den Hundekot generell mit einer passenden Tüte aufnehmen und dann in einem Mülleimer entsorgen.
Hundekot im Plastikbeutel am Wegesrand
Es ist sicherlich nicht angenehm, einen vollen, leicht müffelnden Hundekotbeutel über Kilometer mit sich zu tragen. Den vorher aufgenommenen Hundekot dann aber mit der Plastiktüte in die Natur zu werfen, ist trotzdem noch schlimmer als das unachtsame Liegenlassen.
Ohne Plastikumhüllung wird der Hundekot früher oder später von allerlei Insekten entsorgt oder weicht bei Regen nach und nach auf. Das ist zwar nicht gut für den Untergrund (Wiesen werden davon meist braun), aber besser als ein Kunststoffbeutel, der auch nach vielen Jahren noch nicht verrottet ist.
Einige Hundebesitzer schwören auf zwei an der Hundeleine angebrachte Lebensmitteltüten-Verschlussclips, an denen man den gefüllten Hundekotbeutel einige Meter entfernt von der eigenen Nase bis zum nächsten geeigneten Mülleimer transportieren kann.
Fazit
Das Risiko, für einen nicht entsorgten Hundehaufen ein Bußgeld zahlen zu müssen, ist (leider) relativ gering.
Unabhängig davon sollte sich aber jeder Hundehalter seiner Verantwortung für Mitmenschen und Umwelt bewusst sein und den Hundehaufen konsequent immer entsorgen.